Kategorien
Aktuelles

Die DWG eG kommentiert eine aktuelle Studie zum Thema serielles Bauen

Um die Wohnungsnot in Deutschland zu lindern, sollten den Plänen der Regierung zufolge jedes Jahr 400.000 neue Wohnungen gebaut werden. Dieser wohnungspolitische Vorsatz zählte zu den Kernpunkten des Koalitionsvertrags in Sachen Bauen und Wohnen, über die auch die DWG eG im Februar vergangenen Jahres berichtet hat. Doch die deutsche Bauwirtschaft ist weit davon entfernt, dieses ambitionierte Ziel zu erreichen: 2022 wurden lediglich 295.000 neue Wohneinheiten geschaffen, für 2023 war bereits im Januar klar, dass die Zielsetzung auch in diesem Jahr verfehlt werden würde.

In Zeiten teurer werdender Rohstoffe und steigender Finanzierungskosten dürfte sich die Situation nicht ohne grundlegende Veränderungen verbessern. Eine aktuelle Studie sieht einen Ausweg aus dieser Misere in der Umstellung auf eine andere Bauweise: Serielles Bauen soll die entscheidende Wende in der Wohnbaukrise bringen. Die DWG eG stellt die wichtigsten Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Untersuchung vor. 

Wohnungsdefizit könnte 2030 eine Million erreichen

In Deutschland herrscht akuter Wohnraummangel, aktuellen Schätzungen zufolge fehlen derzeit etwa 700.000 Wohnungen. Doch die Bauwirtschaft schafft es nicht, den steigenden Bedarf zu decken. Die Studie “Serielles Bauen 2023” der Münchener Unternehmensberatung Munich Strategy beziffert die derzeitigen Baukapazitäten auf 300.000 Wohneinheiten im Jahr und kommt zu dem Schluss, dass das Wohnungsdefizit ohne eine entscheidende Beschleunigung im Wohnungsbau bis 2030 auf mehr als eine Million anwachsen wird.

Eine Lösung ist den Studienautoren zufolge in einer ganz besonderen Bauweise zu finden: dem seriellen Bauen. Wie die DWG eG erläutert, beschreibt der Begriff eine Form des Bauens mit standardisierten Modulen. Die Gebäude werden also nicht mehr komplett auf der Baustelle errichtet, sondern zu großen Teilen aus industriell vorgefertigten Bauteilen zusammengesetzt. Dabei kommen in Deutschland heute größtenteils Holzbauteile zum Einsatz.

Die Studie listet mehrere entscheidende Vorzüge des seriellen Bauens auf, die bei der Bewältigung der Wohnraum- und Baukrise helfen können:

Tempo: Der Bau mit vorgefertigten Modulen lässt sich deutlich schneller umsetzen als der klassische Neubau: Gegenüber der herkömmlichen Einzelbauweise bietet der Bau in Serie einen Zeitvorteil von 9 bis 16 Monaten.

Kosten: Seriell gebaute Wohnungen sind günstiger, sie kosten mit einem Quadratmeterpreis von 2.500 Euro rund 3.000 Euro weniger als auf herkömmlichen Weg erstellte Einheiten. Das wirkt sich auch auf die Mieten aus: Während die Nettokaltmiete im konventionellen Wohnungsbau bei mindestens 18 Euro liegen muss, um sich zu rechnen, ist die Mindestmiete in seriell gefertigten Gebäuden um 50 Prozent niedriger.

Klimaschutz: Im seriellen Bau wird als Hauptbaustoff Holz eingesetzt. Dies trägt zu einer Reduktion des CO2-Ausstoßes bei: Gegenüber einem aus Beton erstellten Haus spart ein Holzfertighaus bis zu 80 Tonnen CO2 und ist zudem auch noch bis zu 95 Prozent recycelbar.

Ausweg aus dem Fachkräftemangel: Infolge der industriellen Vorfertigung werden im seriellen Bau deutlich weniger Fachkräfte benötigt als bei der Einzelbauweise.

Die DWG eG hält die Studie für einen guten Ansatz, um die Möglichkeiten zur Bewältigung des Wohnraummangels zu erörtern. Die Steigerung der Effizienz im Wohnungsbau ist auch den Erfahrungen der Genossenschaft aus Großwallstadt zufolge der wohl wichtigste Weg, um die Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum anzukurbeln.

Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Ihren Besuch stimmen Sie dem zu.