Jährlich 400.000 neue Wohnungen hatte die Regierung als ehrgeiziges Ziel ausgegeben, um dem Wohnungsmangel in Deutschland entgegenzuwirken. Eine aktuelle Prognose des Münchner Ifo-Instituts zeigt nun, dass Wunsch und Wirklichkeit leider weit auseinanderliegen: Spätestens 2026 wird demnach die 200.000er-Grenze unterschritten werden. Wir von der DWG eG erklären die Hintergründe des unerfreulichen Trends – und warum Genossenschaften wie wir das Licht am Ende des Tunnels sein könnten.
Hohe Baukosten und wirtschaftliche Motive: die Gründe für den Rückgang
Der Hauptgrund für den starken Rückgang sind die extrem hohen Baukosten. Im Zuge der Corona-Krise stiegen die Materialpreise rapide an und haben sich seitdem auf einem hohen Level eingependelt. Steigende Löhne und Inflation taten ihr übriges – und beides wird vermutlich erst einmal weiter steigen.
Aber auch bürokratische Hürden spielen eine Rolle, denn gerade bei größeren Projekten dauert es teilweise mehrere Jahre, bis die erforderlichen Genehmigungen den Baubeginn ermöglichen. Wenn gleichzeitig die Kosten mit jedem Jahr weiter steigen, schrecken solche Verzögerungen noch mehr potenzielle Unternehmer ab.
Hinzu kommt, dass etwaige Investoren nicht nur immer mehr Geld benötigen, um ein Wohnungsbauprojekt umzusetzen – durch stetig steigende Zinsen wird es auch immer schwieriger, überhaupt an genügend Fremdkapital zu kommen.
Insgesamt gibt es also eine Vielzahl an Faktoren, die hier zusammenkommen. Aber letztlich lässt sich der Sachverhalt auf eine simple Kosten-Nutzen-Rechnung herunterbrechen: Klassische Bauunternehmer und Investoren möchten mit Wohnungsbauprojekten möglichst hohe Renditen erzielen. Sind die zu erwartenden Investitionskosten zu hoch oder zu schwer kalkulierbar, lohnt sich das Projekt nicht und man wendet sich lieber anderen Optionen wie beispielsweise Aktien zu.
Die Stärke der Genossenschaften
Genau an dieser Stelle kommen Wohnungsbaugenossenschaften wie die DWG eG aus Großwallstadt ins Spiel! Denn bei uns steht nicht die Gewinnmaximierung im Vordergrund, sondern die Schaffung von lebenswertem Wohnraum zu vernünftigen Preisen. Natürlich müssen auch wir wirtschaftlich denken und kostendeckend arbeiten, um die Beiträge unserer Mitglieder nachhaltig und sinnvoll einsetzen zu können. Aber da bei uns das Geld Mittel statt Zweck ist, können wir das auch unter den aktuellen Rahmenbedingungen erreichen.
Das zeigen auch die Wohnungsbauprojekte, die wir dieses Jahr abschließen beziehungsweise beginnen werden. In der Römerstadt Obernburg stehen die „Löwenappartements“ kurz vor der Vollendung: 17 vollmöblierte Wohnungen in einem modernen Neubau, der sich durch eine geschickte Fassadengestaltung dennoch perfekt in die historische Straße einfügt.
In Bad Kreuznach stehen wir währenddessen mit einem wahren Großprojekt in den Startlöchern: Hier planen wir ein dreigeschossiges Wohngebäude inklusive Tiefgarage mit insgesamt 53 Wohneinheiten in der Rüdesheimer Straße. Ein Bauvorbescheid wurde bereits erteilt, Planungsausschuss und Stadtrat haben mittlerweile auch der für das Projekt nötigen Änderung des Bebauungsplans zugestimmt. Die DWG eG geht davon aus, dass noch in diesem Jahr die ersten Arbeiten beginnen können.
Sie sehen: Das Konzept der Wohnungsbau-Genossenschaften ist auch in bauwirtschaftlich herausfordernden Zeiten nicht nur tragfähig, sondern kann gerade dann seine Stärken voll ausspielen. Wo renditeorientierte Bauträger sich lieber anderen Geschäftsfeldern zuwenden, bleiben wir unseren Zielen treu und leisten unseren Beitrag, um die schwierige Situation am Wohnungsmarkt zu entspannen.